TempelAusgabe 3
28. Juli 2002
zur Startseite von ARCADIEN
 
Inhalt | Manifest | Archiv | Agora | Abo | Autoren
Zur naechsten Seite

 

Wer ist Empedokles? Empedokles

Das ontopoetische Idol

 

ontopoetisches Idol4.33 Das metallene Idol aus der prächronolitischen Metropole Berlan gehört zu den wenigen kultischen Gegenständen, die Aufschluss über die praktizierte Religion geben.
Ontopoetisches Idol; Herlitz d. J. (?); Berlan, ca. 297 pc; Messing poliert; H 2,4 mT, B 0,8 mT; Talem, Archiv (1.513); als LG im MfF.
Das Idol stammt wahrscheinlich aus der im Spätprächronolitikum sehr bekannten und äußerst produktiven Werkstatt von Herlitz d. J. (etwa 288-316 pc). Dafür spricht vor allem die Verwendung der in dieser Zeit sehr seltenen und damit wertvollen Legierung Messing, die nur für religiöse Zwecke vorbehalten war und nur von wenigen Meistern des späten Prächronolitikums verarbeitet werden durfte. Es besticht durch seine klare Struktur und kompositorische Ausgewogenheit und stellt ein herausragendes Beispiel der durch konzeptioneller Reduktion bei gleichzeitiger handwerklicher Meisterschaft geprägten letzten prächronolitischen Kunstepoche dar. Die haptisch-mäandrierende Form symbolisiert hierbei die Welt durch ihr im Nichts und in sich Selbst enden. Damit vereint sie die wichtigsten philosophisch-religiösen Grundthemata der Zeit in einem einzigen Symbol.
Über Bedeutung und Stellung des Idols innerhalb der Religion ist allerdings wenig bekannt. Allgemein wird jedoch vermutet, dass derartige Idole eine zentrale Rolle in den kultischen Handlungen spielten, da die wenigen bekannten Fundorte sich ausnahmslos in den Zentren bzw. den vermuteten Zentren vorzeitlicher Metropolen befinden, an deren zentralen Plätzen sich die phallusartig in den Himmel strebenden, meist mit viel Glas verzierten, für prächronolitische Verhältnisse gigantischen Tempelanlagen befanden.

Der Text wurde entnommen aus: Brennender Frieden und frierender Krieg - Kunst und Religion im Prächronolitikum. Übersichtsaustellung im Museum für Frühgeschichte, Katium, 1324. Katalog zu Ausstellung; MfF; Katium; 1324,1 - 1324,6. Seite 273.

  

Leserbrief
Empedokles
Inhalt | Manifest | Archiv | Agora | Abo | Autoren
vorherige Seite | Seitenanfang

arcadien - warum das nichts nicht nichts ist